Spielweise mit "Multi Assign"-Harmony.
Auf der Suche nach passenden Sounds für den Song "Equinox 5"- Jean Michel Jarre habe ich wie immer verschiedene Sounds bearbeitet und angetestet. Dabei ist mir dann wieder die Harmony-Einstellung "Multi Assign" eingefallen. Davon hatte ich vor Jahren mal von Heidrun Dolde was gelesen, aber bisher eigentlich nie genutzt. Diese Einstellung ist aber perfekt z.B. für den Song "Equinox 5" geeignet.
Vielleicht kennt diese Einstellung nicht jeder, daher hier eine kurze Erklärung mit einem kleinen Video dazu.
Einstellungen:
Zu den Einstellungen gelangt Ihr über Direct Access, und die Harmony/Arpeggio Taste (bzw. über Harmony/Echo z.B. beim Tyros).
Dort findet ihr verschiedene Harmony Einstellungen. Ich benutze auch gerne die normalen Duet Einstellungen, wobei man dann einstimmig spielt und das Instrument zu den gegriffenen Akkorden die Harmonien errechnet. Dabei werden immer Noten aus den Akkorden genutzt.
Mit Multi Assign ist man flexibler. Es spielt ein Duet exakt mit den Tönen, die mit der rechten Hand gegriffen werden.
Die Harmony Einstellung "Multi Assign" wird wie im folgenden Bild (Genos, SX) gewählt und kann beispielsweise in einer Registration mit abgespeichert werden.
Bei anderen Modellen, z.B. Tyros gelangt ihr zu den Einstellungen über Direct Access und die Harmony/Echo Taster.
Dort werden die Einstellungen sinngemäß einstellen.
Spielweise:
In einer Bedienungsanleitung Tyros 4 habe ich zu der Spielweise mit Multi Assign folgendes gefunden.
Typ „Multi Assign“
Dieser Typ wendet den Special Effect auf im Tastaturbereich für die rechte Hand gespielte Akkorde an.
Der Multi-Assign-Effekt weist gleichzeitig im Tastaturbereich der rechten Hand gespielte Noten automatisch verschiedenen Parts (Voices) zu. Ein Beispiel: Wenn Sie drei aufeinander folgende Noten spielen, wird die erste von der Voice RIGHT 1, die zweite von der Voice RIGHT 2 und die dritte von der Voice RIGHT 3 gespielt.
Der „Multi Assign“-Effekt wird nicht vom On/Off-Status von [ACMP] und des Parts LEFT beeinflusst.
Auf Right 1 und 2 habe ich unterschiedliche Synthe-Sounds noch etwas bearbeitet und im Panorama wurde Right 1 auf Links 21 und Right 2 auf Center gelegt.
Right 1 und Right 2 und "Harmony" sind eingeschaltet.
Wird nun auf Right einstimmig gespielt, erklingt nur der Sound von Right 1. Wird die zweite Taste dann dazu gespielt, erklingen Right 1 und Right 2.
Um saubere Ergebnisse zu erhalten, sollten die Tasten etwas zeitversetzt angeschlagen werden. Dabei lassen sich nochmals verschiedene Effekte erziehlen. Versucht einmal eine kleine Melodie zu spielen und einmal die obere Taste zeitlich vorzuziehen und dann auch mal zuerst die untere Taste.
Beide Sounds werden so sauber getrennt und jeder Sound erklingt einstimmig, obwohl zwei Tasten angeschlagen werden.
Gleichzeitiger Tastenanschlag nicht ratsam.
Unschön kann es werden, wenn versucht wird, beide Tasten gleichzeitig zu betätigen, denn das wird selbst bei einer Einstellung für nur zwei Tasten nicht immer funktionieren.
Es genügt bereits wenn man ungewollt minimal zeitlich eine Taste vorzieht. Wird in unserem Beispiel mal die untere, mal die obere Taste zeitlich leicht vorgezogen, hüpfen die Instrumente hin und her. Right 1 spielt also einmal die obere und einmal die untere Note. Werden Sounds verwendet, die sich stark voneinander unterscheiden, ist das falsche Ergebnis sofort zu hören.
Daher auf Nummer sicher gehen und bei dieser Einstellung die zeitversetzte Spielweise anwenden.
In folgendem Video wird das etwas deutlicher. LINK