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Gedanken zu Kompressor-Einstellungen

Oft werde ich gefragt, welch Kompressor-Einstellungen ich an meinem Tyros vornehme. Antwort – Keine.

Spätestens seit ich vor ca. einem Jahr nochmal eine alte Reggae-Aufnahme aus den Achtzigern hörte mit einem unglaublichen Klang und einer Dynamik, wie man das in heutigen Aufnahmen nicht mehr findet, halte ich von Kompressoren für normale Musikrichtungen überhaupt nichts mehr.

Wie arbeitet ein Kompressor?

Pegel

Einfach ausgedrückt werden bei Einsatz eines Kompressors die hohen Lautstärkepegel erst mal in der Lautstärke vermindert. Dadurch kann man jetzt die Gesamtlautstärke entsprechend erhöhen, ohne dass es gleich zum Übersteuern kommt. Die bearbeitete Musik ist jetzt lauter hat aber nicht mehr die Dynamik, sondern eher zusammengestaucht.

Einige Fakten und Zitate habe ich mal gesammelt, damit sich jeder ein eigenes Bild machen kann.

 

Zitat, gefunden auf Wikipedia

Durch den übermäßigen Einsatz von Dynamikkompressoren sowohl bei der Abmischung als auch der Übertragung von Musik wird eine Steigerung der Lautheit, oft zu Lasten der Klangqualität erreicht.

Und:

Tatsächlich ist es so, dass der gemittelte Lautstärkepegel heutiger CD-Produktionen deutlich über dem liegt, der noch in den 1980er und 1990er Jahren zu verzeichnen war. Gleichzeitig ist die Dynamik in heutigen CD-Produktionen stark gesunken. Einer der weltweit bekanntesten Mastering-Ingenieure, Bob Katz, der sich ebenfalls ausdrücklich gegen diesen Trend ausspricht, gab dazu an, dass viele Kunden dies aber so wünschten und Ingenieure, die dem nicht nachkommen, Kunden verlören. Inzwischen zeichnet es sich aber ab, dass ein Umdenken eingesetzt hat. Einige sehen den "Loudness War" bereits als Geschichte an.

Hohe Lautstärkepegel, also die "Spitzen", die oben in der Abbildung zu sehen sind können z.B. auch Schlagzeug-Instrumente sein. Wird jetzt falsch komprimiert, können Die Schlagzeugsounds im Gesamzklangbild untergehen.

Im "Musotalk" hörte ich dann von  „Tricks“, wie man nach einer Kompression die Drums wieder zum Klingen bringt, weil diese kaum mehr wahrnehmbar waren. Es ist dann üblich, auf die vorher Live eingespielte Drum-Spur von Hand jetzt Drum-Samples zu setzen.

Bei bestimmten Musikrichtungen mag die Kompression ja gewünscht und berechtigt sein. Aber beispielsweise am Tyros generell den Kompressor einzuschalten halte ich mindestens für bedenklich, wenn hier nicht mit spitzen Fingern eingestellt wird.

Generell gilt und das ist bekannt und nachgewiesen, dass lautere Musik im Allgemeinen als schöner empfunden wird.

Beim Arrangieren der Styles ist Dynamik ein wichtiger Punkt, der immer beachtet wird. Durch falschen Kompressor-Einsatz hat man diese Arbeit schnell zu Nichte gemacht.

Und zum Schluß:

Irgendwo las ich mal von einer Studie die bestätigt, dass lautere Musik generell als schöner empfunden wird. Das ist bekannt und nachgewiesen.  Dann hat man ein unkomprimiertes Lied, in dem noch die komplette Dynamik vorhanden war per Verstärker in etwa auf die gleiche Lautstärke gebracht wie das gleiche, aber komprimierte Lied.

Das Ergebnis war eindeutig; das unkomprimierte Lied schnitt besser unter den Zuhörern ab.

Das bedeutet, dass es nach einer Einstellungen am Kompressor scheinbar besser klingt, weil es halt lauter ist. Um beide Einstellungen zu vergleichen, müsste nun ein Schalter vorhanden sein, der die komprimierte Variante B auf die selbe Lautstärke wie das Original A bringt. Nur dann könnte man klar erkenne, welche Variante besser ist, die dynamische oner die laute zusammengestauchte.

 

Insgesamt gilt also:

Falsch eingesetzt, kann der Kompressor mehr kaputt machen, als er verbessert. Folgen sind ein unnatürlicher Sound und im schlimmsten Falle ist ein deutliches „Pumpen“ des Kompressors wahrzunehmen. Das Zusammenspiel zwischen leisen und lauten Passagen fehlt bei übertriebenem Einsatz.

 

Wir wünschen weiterhin viel Spaß mit der Musik

Ihr Styles-24 Team